
Seit Herbst 2013 sind die EU Energiehinweise bei Wärme- und Kondensationstrocknern um einen Punkt gewachsen: „Kondensationseffizienz“ heißt die neue Angabe. Wir erläutern, was sie besagt – und welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Klassen gibt.
Inhaltsübersicht
Die Effizienz gibt den Grad der aufgefangenen Feuchtigkeit an
Kurz gesagt: je besser die Kondensationseffizienz, desto weniger Feuchtigkeit gibt der Wäschetrockner an die Zimmerluft ab.
Der neue Wert vergleicht, wie viel Wassermenge vor dem Trockengang in den Textilien steckt – und misst nach dem Durchlauf, wie viel Wasser davon wie gewünscht im Kondensationsbehälter gesammelt wurde.
Je höher der Prozentsatz der gesammelten Feuchtigkeit an der ursprünglichen Feuchtigkeitsmenge, desto besser die Kondensationseffizienz-Klasse.
Welche Effizienzklassen gibt es und was bedeuten sie?
Die Skala reicht von Effizienzklasse A bis G, wobei A wie üblich die beste Effizienzklasse bezeichnet. Anders also als bei der Energieeffizienzklasse, die bei der es auch A+++ Wäschetrockner gibt.
Die Klassen sind gut vergleichbar, weil mit jeweils 10% schlechterer Kondensationseffizienz eine neue, tiefere Klasse beginnt.
Kondensationseffizienz-Klasse | Gewichtete Kondensationseffizienz (Anteil der im Kondensatbehälter gesammelten Feuchtigkeit) | An die Raumluft in etwa abgegebene Feuchtigkeit (nur zur Orientierung) |
---|---|---|
A | 90% – 100% | 0,0 – 0,5 Liter |
B | 80% – 90% | 0,5 – 1,0 Liter |
C | 70% – 80% | 1,0 – 1,5 Liter |
D | 60% – 70% | 1,5 – 2,0 Liter |
E | 50% – 60% | 2,0 – 2,5 Liter |
F | 40% – 50% | 2,5 – 3,0 Liter |
G | 0% – 40% | 3,0 Liter und mehr |
Übrigens: rein technisch sind 100% nicht zu erreichen, ein zumindest gerinfügiger Verlust von feuchter Luft an die Umgebung ist immer der Fall.
Wofür ist die Kondensationseffizienz wichtig?
Beim Trocknen verdunstet die Feuchtigkeit in den Kleidern und gelangt entweder in den Kondensatbehälter oder in die Zimmerluft. Letzteres ist aus mehreren Gründen nicht besonders gut.
- Erstens wird die Luft bei schlechter Effizienz sehr feucht und ist unangenehmer zu atmen.
- Zweitens kondensiert sie später an Decken und Wänden, was zu Schimmelbildung führen kann oder diese begünstigt.
- Drittens muss man – um diese Nachteile einzuschränken – gut lüften, was vor allem in der kühleren Jahreszeit wiederum zu Verlusten an Heizenergie führt. Das gilt vor allem dann, wenn man seinen Wäschetrockner in der Wohnung, z.B. im Badezimmer, platziert. Aber auch in der Waschküche treten prinzipiell dieselben Probleme auf.
Die EU Richtlinie im Wortlaut
Oben haben wir die Kondensationseffizienz-Klassen sinngemäß vereinfachend beschrieben. Wer es aber ganz genau wissen möchte, findet hier die EU Verordnung zum Nachlesen.
Die Kondensationseffizienz eines Programms ist der Quotient der Masse der kondensierten, im Behälter eines Kondensationshaushaltswäschetrockners gesammelten Feuchtigkeit und der dem Füllgut durch das Programm entzogenen Feuchtigkeit, wobei letztere die Differenz der Masse des nassen Testfüllguts vor dem Trocknen und der Masse des Testfüllguts nach dem Trocknen ist. Zur Berechnung der gewichteten Kondensationseffizienz wird die durchschnittliche Kondensationseffizienz des Standard-Baumwollprogramms sowohl bei vollständiger Befüllung als auch bei Teilbefüllung berücksichtigt.
Die gewichtete Kondensationseffizienz (Ct) eines Programms wird wie folgt in Prozent berechnet und auf das nächste ganze Prozent auf- oder abgerundet:
Hierbei ist
- Cdry = durchschnittliche Kondensationseffizienz des Standard-Baumwollprogramms bei vollständiger Befüllung;
- Cdry½ ((Anm.: in der Grafik als „CdryÂi wiedergegeben)) = durchschnittliche Kondensationseffizienz des Standard-Baumwollprogramms bei Teilbefüllung.
Die durchschnittliche Kondensationseffizienz C wird anhand der Werte für die Kondensationseffizienz der Testläufe berechnet und als Prozentsatz angegeben:
Hierbei ist
- n die Zahl der Testläufe, die mindestens vier gültige Testläufe für das gewählte Programm umfassen müssen;
- j ist die Nummer des Testlaufs;
- Wwj ist die Masse des im Kondensationsbehälter beim Testlauf j gesammelten Wassers;
- Wi ist die Masse des nassen Testfüllguts vor dem Trocknen;
- Wf ist die Masse des Testfüllguts nach dem Trocknen.