Nespresso Creatista Pro

Die Creatista Pro von Sage ist die vielseitigste Nespressomaschine in unserem Test. Für Tassengrößen gibt es diverse Einstellungen und zahlreiche Speicherplätze. Auch den Milchschaum kann man sowohl in der Konsistenz als auch in der Temperatur abstimmen und festlegen. Und wenn man zudem unterschiedlichste Kombinationen aus Milch und Kaffee abspeichern will? Das kann das Topmodell ebenso. Mit dem Touchdisplay geht all das zudem überraschend leicht. Das Wichtigste aber ist, dass die „Pro“ uns auch geschmacklich im Langzeittest vollständig überzeugen konnte.  

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Touchdisplay macht Funktionsvielfalt übersichtlich

Als Nachfolger der Nespresso Creatista Plus (Test) legt die Pro-Variante die Messlatte nochmals höher. Dabei schafft sie es, die Bedienung trotz extrem vieler Möglichkeiten übersichtlich zu halten.

Denn das neue Touchdisplay sortiert die Funktionen nicht nur sehr gut. Es ist gegenüber dem Vorgänger nochmals deutlich größer, jetzt schräg nach vorn gekippt und vor allem eben berührungssensitiv.

Das alte Dreh-/Drückrad zum Scrollen durch die Menüs ist nicht mehr nötig. Klingt vielleicht nebensächlich, macht in der Praxis bei mehrfacher Benutzung aber alles viel schneller und einfacher. Die Programme sind senkrecht angeordnet und haben zeigen jeweils eine fotoartige Grafik des fertigen Getränks.

Die neun Standardprogramme kann man individuell ändern. Bei den Kaffees ist die Füllmenge variabel, bei den Getränken mit Milchschaum außerdem auch Temperatur und Festigkeit der Milch.

Wem neun Programme noch nicht genügen, kann bei der Creatista Pro im Unterschied zur Creatista Plus sogar zusätzliche Programme ergänzen. Dazu wählt man ein passendes Grafik-Icon aus und stellt das Programm frei zusammen. Milch, Mix, Kaffee – alles geht. Anschließend findet man die Zusatzprogramme am Ende der Scrollliste. Die Reihenfolge der Getränke ist leider nicht änderbar.

Integrierter Milchaufschäumer: Kein One-Touch, dennoch komfortabel

Der Milchaufschäumer ist gegenüber dem Vormodell weitestgehend unverändert. Es bleibt also bei der Düse für Wasserdampf, die ein Stück neben dem Kaffeeauslauf platziert ist.

Gleichzeitig eine Tasse mit Milchschaum füllen und Espresso einlaufen lassen? Das geht weiterhin nicht. Wie bei klassischen Siebträger-Espressomaschinen muss man Kaffee und Milch separat zubereiten. Kaffeeauslauf und Dampfdüse sind voneinander getrennt. Wir haben nachgemessen: 18 cm liegen zwischen beiden Punkten.

Allerdings ist ein sehr solider Edelstahl-Milchbehälter zum Aufschäumen im Lieferumfang enthalten. Vor allem ist beeindruckend, wie leicht man Schaum in beliebiger Konsistenz und Temperatur zubereiten kann.

Über das Touchdisplay stellt man die gewünschte Hitze und Festigkeit unabhängig voneinander ein. Für die entsprechende Umsetzung sorgt die Maschine. Wir haben ein bisschen ausprobiert, bis die Milch genau so cremig bzw. flüssig war, wie wir sie uns wünschen. Da man auch diese Werte jederzeit ändern und wieder speichern kann, braucht man die Einstellungen nicht jedes Mal neu zu justieren.   

Zusätzlicher Auslauf für Heißwasser

Ebenfalls neu ist ein separater Auslauf für Heißwasserbezug. Von oben sieht man ihn nicht, denn er befindet unter derselben Ausbuchung wie der Kaffeeauslauf, aber etwa einen Zentimeter dahinter. Aufgeheiztes Wasser fließt also nicht mehr durch dieselbe Leitung wie der Kaffee. Das verhindert eventuelle Kaffeearomen im Teewasser und ähnliches.  

Abtropfschale mit verbessertem Spritzschutz

Die Abtropfschale der Creatista Pro besitzt jetzt einen zusätzlichen Rost zwischen Abstellgitter und Boden. Damit verhindert sie, dass Tropfen direkt auf den schon nassen Boden treffen und von dort teilweise nach oben zurücksprühen. Beim Vorgänger, dem „Plus“-Modell, war das ein kleines Problem. Zwar tritt es nur auf, wenn man die Abtropfschale auch nach mehreren Bezügen nicht leert. Bei der „Pro“ hilft in diesen Fällen aber eben der Spritzschutz. Übrigens kann man die Zwischendecke für die Reinigung separat entnehmen.

Abnehmbare Teile mit der Spülmaschinen reinigen

Nach einigen Espresso oder sonstigen Kaffeevarianten verschmutzen die meistbenutzten Bestandteile. In unserem Test betraf das vor allem den Kapselauffangbehälter, das Abstellgitter sowie die Abtropfschale (mit Rost, Zwischenrost und Boden). Alle kann man einzeln entnehmen und reinigen. Auch für die Spülmaschine sind sie laut Bedienungsanleitung geeignet. Hingegen ist die Milchdüse fest am Gerät verankert. Daher gibt es für sie ein eigenes Reinigungsprogramm, das man mit Hilfe des Displays Schritt für Schritt durchlaufen kann.

Verbesserung beim Entkalken im Vergleich zum Vorgänger

Die Creatista Pro gibt deutlich früher als die „Plus“ Hinweise, dass sie bald entkalkt werden muss. Ganze 30 Bezüge vorher erscheint eine erste Meldung auf dem Display. Beim Vorgänger war das hingegen erst 10 Bezüge vorher der Fall. Die Pro zeigt ab dem ersten Hinweis bei jedem Einschalten einen Button zur Entkalkung an.

Wer will, kann das Entkalken dann per Touch starten. Es dauerte in unserem Test grob eine halbe Stunde. Da man dazu nicht permanent die Zeit hat, ist eine Vorwarnzeit von 30 Bezügen unserer Meinung nach sehr gut bemessen. Irgendwann in dieser Phase dürfte vermutlich fast jeder 30 Minuten für das Programm finden. Und falls man keinen Entkalker im Haus hat, lässt sich noch rechtzeitig ein neuer kaufen oder bestellen. Falls man die Maschine allerdings auch nach der 30. Anzeige nicht entkalkt hat, blockiert sie zum Selbstschutz weitere Bezüge. Das ist zwar für den Moment unpraktisch, für eine längere Lebensdauer der Maschine aber ein Vorteil.