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Vorwerk Kobold VR200

Der Vorwerk Kobold VR200 ist wiederholter Testsieger im Saugroboter Test von Stiftung Warentest (Hefte 02/2017 sowie 02/2015). Als einziger von insgesamt sieben (2015) bzw. sechs (2017) verglichenen Robotern konnte er jeweils sowohl auf Hartboden als auch auf Teppich gute bis sehr gute Saugleistung bringen. Sein Nachfolger, der Vorwerk Kobold VR300 (Test), ist wiederum Sieger des Testmagazins in Ausgabe 03/2019. Da der VR200 nicht mehr im Angebot ist, verlinken wir auf den VR300.

Vorwerk Kobold VR200 Test
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Platz 4
Angebote*
Vorteile

    • Gute Reinigung
    • Laser-Navigation
    • Mehrere Startzeiten programmierbar
    • Fernsteuerung und App

Nachteile

    • Kaum noch im Handel

Eigenschaften
  • 120 m² Fläche max.
  • 90 min Laufzeit max.
  • 120 min Ladezeit

In den Disziplinen „Navigation„, „Handhabung“ und „Haltbarkeit“ erzielte der VR200 zudem 2015 jeweils die beste vergebene Note. Mit einer Gesamtwertung von „gut (2,2)“ (zuvor „gut (2,1)“) lag der Kobold 2017 klar vor Platz 2.

Vorwerk Kobold VR 200 Test Lieferung
Der zum Test bestellte Vorwerk Kobold VR 200 ist sehr gut geschützt und leicht entnehmbar verpackt.

Ausstattung

Im Lieferkarton sind neben dem eigentlichen Roboter folgende Bestandteile bzw. Zubehör enthalten:

  • Ladestation
  • Fernbedienung
  • Seitenbürste
  • Staubfilter (zum Einsetzen in die Staubbox)
  • 4 Meter Magnetband. Damit lassen sich Bereiche und Flächen abgrenzen, die der VR200 aussparen soll.
  • Bedienungsanleitung

VR200: Test und Vergleich zum Vorgänger

Wir haben uns das neue Saugroboter-Flaggschiff aus dem Hause Vorwerk nicht nur angesehen, sondern den Nachkommen des Kobold VR100 auf Herz und Nieren geprüft. Da wir bereits diesen Vorgänger ausgiebig getestet hatten, finden Sie bei uns zudem einen detaillierten Vergleich zwischen beiden Modellen. Nachdem Vorwerk mit dem VR100 ein sehr starkes Debüt auf dem Saugroboter Markt feierte, ist auch die Frage: Welche Änderungen und Verbesserungen bietet der Nachfolger VR200 im Test?

Navigation

Vorwerk Kobold VR 200 Ecken
Kommt durch sein vorne fast rechtwinkliges Gehäuse im Test gut in alle Ecken: Vorwerk Kobold VR200. (Bild: Vorwerk.de)

„Zufallsprinzip? Nein danke!“ Nach diesem Motto legt sich der Vorwerk einen Wegeplan für jeden Grundriss zurecht und fährt in klaren Linien systematisch das jeweilige Zimmer ab. Dafür verwendete er als bislang einziges Modell im Test eine Lasertechnologie, mit der er den gesamten Raum rund um das Gerät ausmisst und dadurch seine Saug-Route plant.

Das bringt zwei Vorteile mit sich: Erstens kommt jede Stelle dran (sofern sie technisch für den Kobold erreichbar ist). Und zweitens ist die Zeit für einen Durchgang sehr kurz – denn unnötiges Doppelsaugen derselben Abschnitte entfällt weitgehend.

Übrigens: Mittels der im Lieferumfang enthaltenen Fernbedienung kann man den Vorwerk Sauger auch direkt steuern und nach Wunsch bestimmte Stellen in der Wohnung absaugen lassen.

Manuelle Steuerung per Fernbedienung

Wichtigster Unterschied zum VR100: Der VR200 hat eine Fernbedienung! Wir finden es ganz praktisch, manche nennen es Spielerei. Vorteilhaft ist es dann, wenn der Saugroboter z.B. unter einem Schrank geparkt wird und zum Leeren des Staubbehälters hervor geholt werden muss. Allerdings gab es im Test einige Probleme, denn der Sensor ist relativ flach und tief verbaut. Man muss daher den richtigen Winkel zwischen Fernbedienung und Sensor treffen, was nicht immer leicht ist. Im Gespräch mit Vorwerk erfuhren wir, dass das Problem bekannt ist und die Fernbedienung letztlich ganz allgemein nicht optimal funktioniert. Ein Update ist anscheinend nicht geplant.

Hindernisse

Sowohl Ecken als auch flache Teppiche stellen für den Vorwerk Roboter kein Problem dar. Er kommt gut in rechte Winkel und kann gut unterscheiden, welche (hohen) Teppiche er umfahren muss und welche (flachen) Teppichflore er reinigen kann. Die Grenze scheint bei ca. 1,5 cm Florhöhe zu liegen.

Drei Bodensensoren ermitteln, wie viel Luft nach unten ist und ob eventuell eine Stufe oder Ähnliches umfahren werden muss. Neu mit verbaut ist übrigens eine Kletterhilfe, die auch bei Türschwellen und Kabeln deutlich mehr Beweglichkeit verschafft.

Wenn es hingegen darum geht, unter Möbeln hindurch zu navigieren, sollten diese mindestens 9 cm Abstand zum Boden haben – denn das ist exakt die Höhe des Saugers. Für die meisten Sofas und Sessel im Test sollte das aber ausreichen.

Zunächst von uns unbemerkt, aber nicht zu vernachlässigen ist die Tatsache, dass der Kobold VR200 um einen Zentimeter in der Höhe geschrumpft ist. Musste der VR100 mit seinen 10 Zentimetern noch vor dem ein oder anderen Heizkörper, sowie dem Hängeklo kehrt machen, schafft es der VR200 nun darunter.

Positiv für flache Fahrbereiche: Vorwerk hat dem „Laser-Dome“ Aufbau einen eigenen Stoßsensor verpasst. Gab es beim Vorgänger noch einen kritischen halben Zentimeter, auf dem das Gerät faktisch blind war und sich so z.B. unter Sofas an der Oberkante vom Dome festfahren konnte, erkennt der VR200 diese Hindernisse nun mit dem neuen Kontaktsensor. In unseren Tests hat das auch sehr gut funktioniert. Festgefahren hat sich der VR200 an heiklen Stellen nicht mehr.

Das ist allerdings nicht die einzige Änderung. Auch wurden dem Kobold drei Ultraschallsensoren im Hauptstoßfänger spendiert. Eine Selbstverständlichkeit ist das nicht, hatte doch der Stoßfänger beim VR100 bereits gute und vor allem möbelschonende Arbeit geleistet. Zudem neigen viele Hersteller dazu, lieber günstige Infrarotsensoren zu verbauen, die allerdings bei dunklen Möbelstücken und transparenten Objekten, wie z.B. Glasscheiben unzuverlässig sind.

An Wänden, Kanten und Möbelstücken navigiert er erstaunlich eng entlang und reinigt einen dementsprechend großen Anteil der Bodenfläche. Über die neu hinzugekommenen Ultraschallsensoren erkennt der VR200 sehr präzise, wie nahe er Hindernissen kommt bzw. noch kommen darf.

Programmierung

Vorwerk Kobold VR 200 Display
Über das Display steuert man das übersichtliche Menü, z.B. um die Startzeit vorzuwählen. (Quelle: Vorwerk.de )

Um dem Staubsauger Befehle zu erteilen, ist auf der Oberseite ein Display integriert, in dem man alle wesentlichen Eingaben durch ein schlicht gehaltenes Menü vornehmen kann.

Praktisch: Wer den Kobold genau dann saugen lassen will, wenn er bzw. sie nicht zu Hause ist, kann eine Timerfunktion nutzen. Dadurch sucht man eine gewünschte Startzeit aus, zu der der VR200 dann eigenständig mit der Arbeit beginnt.

Besonders clever: Für jeden Wochentag lässt sich bei Bedarf eine andere Uhrzeit programmieren. Sehr flexibel und gut auf den normalen Alltag ausgerichtet. Das mehrfarbige Display ist zudem sehr übersichtlich ablesbar.

So weit entwickelt eine Maschine auch sein mag: Manchmal reicht die programmierte Logik nicht aus, und man möchte den Robotersauger von Hand dirigieren. Dafür ist die erwähnte Fernbedienung im Lieferumfang inklusive, über die man die Saugbahnen manuell steuern oder die intensive Reinigung einer bestimmten Stelle befehlen kann.

Verbesserungen und Updates

Wie beim Vorgänger stellte Vorwerk inzwischen mehrmals Verbesserungen der Firmware zur Verfügung. Diese kann man per WLAN-Verbindung zu Hause aufspielen oder sich an Vorwerk wenden, falls man Service benötigt. Durch diese Updates sind Navigation und Steuerung inzwischen auf einem exzellenten Niveau. Gerade die ersten Auslieferungen hatten dagegen noch einige Schwächen. Hier zum Vergleich unser ursprünglicher Testbericht kurz nach Erscheinen des VR200. Bitte beachten Sie, dass die Kritik nicht mehr gilt. Siie zeigt vielmehr die Bedeutung von Updates zeigt, die Vorwerk vorbildlich bereitstellt, während andere Hersteller teils nichts dergleichen bieten.

„Uns ist immer wieder aufgefallen, dass der VR200 Staubsauger Roboter seine Schwierigkeiten mit der Navigation hat. War die Orientierung und strukturierte Abarbeitung beim Vorgänger ausgereift, scheint der VR200 ohne erkennbaren Grund, oftmals ziellos umher zu irren. Stellen die bereits befahren wurden, werden abermalig gesaugt. Mehrfach konnten wir beobachten, wie sich der VR200 an einer Stelle wahllos im Kreis drehte. Hier hat Vorwerk seine Hausaufgaben einfach noch nicht gründlich genug gemacht.“

Reinigung

Vorwerk Kobold VR 200 Bürste
An der Unterseite sind Bürste, Seitenbürste und Räder zu erkennen. (Quelle: Vorwerk.de)

Ob nun Krümel, Tierhaare oder Staub: Mit seiner Saugleistung ist der Vorwerk Kobold VR200 derzeit der Maßstab für Roboter-Staubsauger. Während es inzwischen schon mehrere Modelle gibt, die auf glatten Böden – z.B. Parkett, Laminat oder Fliesen – richtig gute Ergebnisse erzielen, sieht das bei Teppichböden ganz anders aus.

Das Ergebnis des Testsiegers ist vor allem bei Fasern herausragend, aber auch Staub kann er gut aufnehmen. Noch besser ist seine Reinigungswirkung auf weniger anspruchsvollen, glattem Bodenbelag. Bis auf Feinstaub kann er fast alle Schmutzarten sehr gut aufnehmen.

Insgesamt hat sich die Staubaufnahme auf hohem Niveau gegenüber seinem Vorgänger nochmals deutlich verbessert. Der Volumenstrom beträgt 12 bis 13 Liter pro Sekunde, das entspricht einer Steigerung von über 30%. Außerdem gelangt die vordere Seitenbürste direkt bis in rechtwinklige die Ecken – das vorige Modell hatte hier noch 4 cm Abstand und hinterließ entsprechend Ränder und Kanten schmutzig.

Für Teppichböden empfehlen wir den VR200 im normalen Saugmodus – also ohne aktivierte Eco-Option – fahren zu lassen. Auf Hartböden ist der Sparmodus hingegen eine ebenso gute Wahl.

Akku

Auf der Haben-Seite neuer Features steht der sogenannte Eco-Modus. Dieser reduziert die Saugstärke und Rotationsgeschwindigkeit der Bürste etwas. Die Geräuschkulisse sinkt damit auf 67db, was schon einen deutlich hörbaren Unterschied ausmacht und besonders dann eine Wohltat ist, wenn man während der Reinigung zuhause ist.

Darüber hinaus hält der Akku in diesem Modus deutlich länger durch, ehe der VR200 die Reinigung unterbrechen muss. Statt 60 kann der Kobold 90 Minuten saugen, was ungefähr einer Fläche von 120qm entspricht. Auch gefallen hat uns, dass wir während der Fahrt unterbrechungsfrei zwischen dem “Eco”- und “Normal”-Modus umschalten konnten.

Der Robotersauger fährt anschließend eigenständig zur Ladestation. Zum Vergleich: Der VR100 muss mit vollgeladenem Akku spätestens nach 75 Minuten wieder an die Ladestation.

Pflege & Wartung

Den Raum saubermachen, das kann der Kobold zwar alleine – aber er benötigt seinerseits ebenfalls ab und zu Pflege. Dazu zählt, je nach „Verschmutzungsgrad“ der eigenen Böden, nach jedem (oder jedem zweiten) Saugdurchgang das Entleeren der Staubbox. Die ist sehr einfach von oben zugänglich.

Anders als der Vorgänger hat der Filter nun ein engmaschiges Netz als Vorfilter. Das hat den positiven Effekt, dass sich das Filtergewebe nicht so schnell zusetzten kann. Dadurch ist ein Austausch des Filters seltener erforderlich. Außerdem kann man den Vorfilter leicht säubern.

Das Öffnen und vor allem das Entleeren kann dennoch – wie auch bei allen anderen beutellosen Saugern im Test – staubig werden. Vor allem für Allergiker ist es unangenehm, den Staub in den Müllbeutel zu schütten und eventuelle Allergene dadurch erneut aufzuwirbeln.

Tipp für Allergikier

Es ist nicht mehr erforderlich, den Schmutzbehälter jedes Mal zum Entleeren herauszunehmen und über der Mülltonne auszuschütteln. Mit einem weiteren Staubsauger kann man den Auffangbehälter beim Kobold VR200 auch einfach aussaugen. Dafür hat Vorwerk einen Absaugstutzen für normale Staubsauger am Schmutzbehälter vorgesehen. An die Öffnung kann das Rohr eines bliebigen Staubsaugers gehalten werden. Besonders für Allergiker eine sinnvolle Alternative, kann so der Kontakt zu Staub und sonstigen Allergenen weiter minimiert werden.

Ein zusätzlicher Pluspunkt ist die einfache Entnahme der Hauptbürste. War die Reinigung beim VR100 noch mit etwas Fummelei verbunden, ist dies beim VR200 im Vergleich dazu ein Kinderspiel.

Technik

War der VR100 noch das Ergebnis einer Kooperation mit dem US-amerikanischen Hersteller Neato Robotics, ist der neue Kobold eine Eigenentwicklung aus Vorwerks Staubsaugerschmieden in Wuppertal. Das macht auch das neue Design deutlich, das sichtbar ansprechender wirkt als das des Vorgängers. Weißer Hochglanzkunststoff und abgerundete Kanten finden sich bereits seit längerem sowohl in der Kobold-, sowie der Tiger-Produktlinie und jetzt also auch beim VR200 wieder.

Fazit

Im Alltag ist der Kobold VR200 nicht weit davon entfernt, das Handsaugen komplett überflüssig zu machen. Doch so gründlich wie die besten Modelle im Staubsauger Test kann er nicht arbeiten. Das liegt schon an der geringeren Saugkraft. Aber das erforderliche „Nacharbeiten“ von Hand fällt bei diesem Modell überschaubar aus.

Vorwerk gelingt mit dem Kobold damit ein Testergebnis, das zum Markenbild der Firma aus Wuppertal bestens passt: Sehr hochwertig, jedoch sehr teuer. Wer das nötige Kleingeld locker machen kann, erhält einen exzellent verarbeiteten Robotersauger, der leicht zu handhaben ist, effizient navigiert, wenig Strom verbraucht vor allem sowohl glatte Böden als auch Teppiche besonders gut reinigt.

Immerhin: einen schnellen Preisverfall braucht man nicht zu befürchten, hatte der VR100 doch die letzten Jahre konstant seinen Preis gehalten. Bis auf vereinzelte Aktionen, bei denen Zusatzgeräte günstig angeboten werden oder die Versandkosten entfallen, hat Vorwerk auch beim Kobold VR200 den Kaufpreis über Jahre hinweg unverändert gelassen.